Waldgärten

Ein Waldgarten ist ein Garten, der sich in seinen Grundstrukturen an einem natürlichen Wald orientiert und gleichzeitig an einem ganzheitlichen Ansatz festhält. Er stellt ein ertragreiches Ökosystem für Tiere und Mensch dar; sowohl in der Gegenwart als auch in der Zukunft. Zu Besuch bei drei Waldgärten in Nord-, Mittel- und Süddeutschland für das Magazin Werde zeigen sich ganz verschiedene Ansätze in unterschiedlichen ökologischen Sukzessionsstadien. Waldgärten als ein Spezialitätgebiet der Permakultur

Harald Wedig ist als einer der Pioniere auf dem Gebiet der Waldgärten in Deutschland zu nennen. Er arbeitet sowohl als Permakultur-, als auch Waldgartenlehrer. Für eine Interview bot sich ein Besuch in und um seine Wohnort an.

„Bei uns geht alles durch die Tiere"

Bei Hanne im Mienbacher Waldgarten gibt es Wollschweine und Waldschafe. Vom Aussterben bedrohte Tierarten haben hier ein Zuhause. „Bei uns geht alles durch die Tiere" sagt Hanne und schmunzelt. Der Mist, den die Liere erzeugen, geht ins Gelande, der Boden wird fruchtbar, er liefert wiederum Nahrung für Tiere und Mensch. In wertschätzender Koexistenz bilden Natur, Mensch und Tier einen geschlossenen Kreislauf, der robust, stabil und zukunftsfähig ist. In nur 18 Jahren hat Hanne so ein konventionelles Feld in einen Ort der Vielfalt und Pracht verwandelt.

Gudrun und Horst haben in einem kleinen Dorf bei Hannover einen Waldgarten gepflanzt  - und das schon vor 20 Jahren. Doch was früher noch belächelt wurde, wird heute nachgeahmt. Denn das Ehepaar wusste schon damals: So, wie wir jetzt leben, kann es nicht weitergehen. Sie kauften Land, nach jahrelanger industrieller landwirtschaftlicher Nutzung unfruchtbar und tot, und fingen an zu mulchen. „Nach 5 Jahren sah man die ersten Erfolge“, erinnert sich Gudrun. Heute ist das 12 ha große Gelände ein lebendiges Biotop. Den Wald, den Gudrun laut ihrer Skeptiker „eh nicht mehr erleben würde,“ wächst heute vor ihrer Haustür.

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